Wie auch in anderen Kanuvereinen/-abteilungen des Landes-Kanu-Verbandes Brandenburg nutzen die Potsdamer Nachwuchspaddler die normalerweise kalte Jahreszeit im Januar, um sich bei wintersportlicher Betätigung konditionell auf die Kanusaison 2020 vorzubereiten.
Während Trainerin Katrin Wagner-Augustin mit ihren Nachwuchs-Canadierfahrern Anfang Januar für zehn Tage im Allgäu verweilt, haben die Trainingsgruppen von Petra Welke und Steffen Miegel, die vorrangig aus den Altersgruppen Schüler A und Jugend bestehen, vom 02.-10.01. in der Jugendherberge Klingenthal im sächsischen Vogtland Quartier bezogen.
Beim Eintreffen der Potsdamer Nachwuchssportler in Klingenthal fehlte noch der Schnee im ausreichenden Maße auf den umliegenden Pisten. Damit war anfänglich ein ausgiebiges Ausdauertraining auf Skiern während des neuntägigen Aufenthalts in der Jugendherberge in Frage gestellt. Dennoch waren alle Teilnehmer zuversichtlich, einige erlebnisreiche Tage im Vogtland erleben zu können. Schließlich gab es hier auch noch andere Möglichkeiten, etwas für die Kondition in Vorbereitung auf das neue Wettkampfjahr zu tun.
Einige der hier im Wintertrainingslager weilenden Paddler brachten ihre Gedanken über das bisherige Tagesgeschehen zu Papier, um die in Potsdam verbliebenen Trainingsgefährten zu informieren. An dieser Stelle dazu kurze Auszüge von einigen Teilnehmern:
02.01.2020, Hannes Müller: „Nach der Ankunft gegen 12.00 Uhr war zunächst das Gepäck in die Unterkunft zu bringen. Nach dem Mittagessen bei dem halbstündigen Spaziergang wurde festgestellt, dass erhebliche Geländeteile stark vereist waren. Das anschließende Krafttraining war anstrengend genug, um müde in die Betten zu fallen.“
03.01.2020, Mara Feilbach und Jakob Scherfenberg berichteten über das anstrengende Lauftraining bei heftigem Wind ohne Skier bergauf und bergab und den damit verbundene Appetit auf das Mittagessen.
04.01.2020, Maike Jakob: „Nach dem Frühstück gegen 07.00 Uhr gab Trainerin Petra Welke bekannt, dass heute Lauftraining für die A-Schüler und die Altersgruppe der Jugend auf dem Plan steht. Große Begeisterung löste das bei den Beteiligten zwar nicht aus, aber bei den Aerobicübungen und dem Körperkrafttraining am Abend war man schon etwas gelöster.“
Der vierte Aufenthaltstag in Klingenthal ließ die Herzen der Potsdamer Nachwuchskanuten etwas höher schlagen: Endlich zeigte sich Petrus einsichtig und erteilte Frau Holle den Auftrag, auch im Vogtland ihre Betten etwas auszuschütteln, um den schneehungrigen jungen Sportlerinnen und Sportlern etwas Spaß zu gönnen.
05.01.2020, Noam Voigt: „Den vierten Tag in Klingenthal begannen wir mit einem reichhaltigen Frühstück und teilten uns darauf in zwei Gruppen. Eine Gruppe ging mit Clara (Thieme) auf die Piste und erkundete dort die Bedingungen für das Skilaufen. Die andere Gruppe absolvierte ein sehr anstrengendes Cross-Training. Der Neuschnee ermöglichte anschließend die Durchführung kleiner Staffelwettkämpfe. Vor der Mittagszeit veranstalteten wir noch eine Schneeballschlacht. Dem Mittagessen schloss sich noch eine kurze Verschnaufpause an und dann machten wir uns schon wieder auf den Weg in Richtung Skistadion, in dem wir einige Runden gelaufen sind. Den ersten Tag mit Skifahren beschlossen wir nach dem Abendessen mit ´Hüftschwüngen nach Musik´, bevor wir erschöpft in die Betten fielen.“
06.01.2020, Nele Schlüsselburg: „Wie jeden Tag sind wir, die Bewohnerinnen des Zimmers 315, auch am 06.01. um 06.45 Uhr aufgestanden. Ich war zwar noch etwas müde, hatte mich aber mittlerweile an die frühe Zeit gewöhnt. Gemeinsam gingen wir um 07.30 Uhr zum Frühstück und begannen eineinhalb Stunden später die erste Trainingseinheit. Wir fuhren gemeinsam auf Skiern zum Stadion und trennten uns dort in zwei Gruppen. Der größere Teil bewältigte zusammen mit Frau Welke eine längere Tour von 20 bis 25 Kilometern in drei Stunden.
Die zweite Gruppe, der auch ich angehörte, war unter Leitung von Herrn Miegel auf einer 15-Kilometerstrecke unterwegs. Das war ganz schön anstrengend. Nach der Mittagspause ab 12.00 Uhr, ruhte sich die Gruppe vom Zimmer 315 ordentlich aus. Denn ab 14.45 Uhr standen noch ein bis zwei Runden im Skistadion bevor. Die zweite Trainingseinheit verursachte einen Riesenhunger, den wir ausgiebig beim Abendbrot stillten. Danach erledigten wir innerhalb einer Stunde unsere Hausaufgaben.“
07.01.2020, Keon Voigt: „Heute Morgen, am 07.01., standen wir alle gut gelaunt auf und blickten in das neblige Draußen. Wie jeden Tag hatten wir einen unglaublichen Hunger, der uns auch nach unten trieb. Kurz vor neun Uhr trafen wir uns im Skikeller und wenig später standen wir bereits auf unseren „Brettern“. Das Ziel Weitersglashütte erreichte jedoch nur die Spitze der Klassikfahrer. Zu unseren besten Skiläufern gehörten die „Skater“, die sich auf einer Tiefschneeroute zur Talsperre aufmachten. Nach der erfolgreichen Skitour machten wir bis 14.30 Uhr unsere Mittagspause. Gut erholt ging es danach erneut auf Skiern in Richtung Stadion. Hier drehten wir zwei große Runden und machten uns anschließend auf den Heimweg. Das Abendbrot ließ nicht lange auf sich warten.
Gegen 18.45 Uhr machten sich die Klassenvertreter auf den Weg zum Einkauf, während für alle anderen eine Stunde Hausaufgabenzeit anstand. Danach war für die Sportschüler der neunten und zehnten Klasse noch eine Einheit „Blockkraft“ angesagt. Aufgrund des späten Trainings verschob sich für die Älteren von uns die Bettruhe um eine Viertelstunde auf 21.45 Uhr. Damit konnten sich alle ordnungsgemäß ´bettfähig ´ machen.“
09.01.2020, Selina Gerchel: „Mit einem ausgewogenen Frühstück begannen wir unseren vorletzten Tag in Klingenthal. Danach trainierten wir „Blockkraft“, weil der Regen vom Vortag kaum noch Schnee übrig gelassen hatte und damit auch kein Skifahren mehr ermöglichte. Vor dem Mittagessen ging ein Großteil von uns laufen. Der Nachmittag wurde zur künstlerischen Freizeitgestaltung genutzt und danach begannen wir um 21.30 Uhr unsere Bettruhe.“
Potsdam, 10.01.2020 | Günter Welke