Die dem Corona-Virus geschuldeten Einschränkungen konnten die Freude der Abiturienten von der Potsdamer Sportschule Friedrich Ludwig Jahn, die während der Feierstunde am 12.06. in der MBS-Arena ihre Reifezeugnisse in Empfang nahmen, keineswegs trüben. Es war nicht zuletzt dem organisatorischem Talent und den Ideen der Schulleitung zu verdanken, dass sich der feierliche Rahmen der Zeugnisübergabe nicht unterschied von den bisherigen Veranstaltungen im Nikolaisaal in der Innenstadt. Lediglich die nicht vergleichbare Akustik minderte die Qualität der gesanglichen und musikalischen Umrahmungen. Der Einmarsch der Sportschulabsolventen über die Traversen der Sporthalle wurde ebenso mit starkem Beifall durch die zahlenmäßig eingeschränkten Gäste bedacht, wie die Videoschau vor Eröffnung der Veranstaltung.
In seinen Begrüßungsworten hob Oberbürgermeister Mike Schubert das schulische Leistungsniveau und die beachtlichen sportlichen Erfolge der Sportschüler/-innen hervor. In diesem Jahr erlangten 88 der Absolventen die Hochschulreife. Der Notendurchschnitt für das Abitur lag bei 1,96. Für ihre Anstrengungen und Bemühungen dankte Schubert sowohl dem Lehrkörper als auch den Schülern und Eltern. Die vom OB gelobten sportlichen Leistungen bezogen nicht zuletzt auch die Resultate der Kanu-Sportschüler Elias Kurth und Jonas Schmitt ein.
Schuldirektorin Dr. Iris Gerloff war besonders darüber erfreut, dass der Gedanke, erstmals eine feierliche Zeugnisübergabe aufgrund der Corona -Pandemie nicht durchführen zu können, ad acta gelegt werden konnte. Neben dem Dank an die Abiturienten für deren Verständnis und Durchhaltevermögen sowie die in einem „außergewöhnlichen Schuljahr“ erbrachten Leistungen würdigte sie ebenfalls die Unterstützung des Oberbürgermeisters für das Zustandekommen der Veranstaltung in der MBS-Arena. Mit den besten Wünschen an die Absolventen für viel Erfolg und ein herzliches Dankeschön an die Eltern beendete die Direktorin ihre Ausführungen mit dem Satz: „Bleibt alle gesund und alles Gute für eure Zukunft.“
Zum Schülerbestand der Friedrich Ludwig Jahn Sportschule im Schuljahr 2019/ 20 zählten auch knapp 70 Nachwuchssportler, die am Bundes-/ Landesstützpunkt Kanu-Rennsport des KC Potsdam im Luftschiffhafen trainieren. Für sechs der noch aktiv Leistungssport betreibenden Sportschüler/-innen waren die aufgrund der Corona-Pandemie nicht immer einfachen Prüfungswochen vor dem Abiturabschluss nun endlich vorbei. Mit der Zeugnisübergabe am 12.06. in der MBS-Arena endete deren sechs- bzw. siebenjähriger Lernabschnitt an der Potsdamer Sportschule. Ebenso wie für weitere nicht mehr aktiv beim KC Potsdam Kanusport ausübende Schüler.
Während Juniorenweltmeister Elias Kurth vom KC Potsdam im OSC sowie seine Clubgefährtinnen Hannah Blechschmidt und Stine Noack ihre sportliche Karriereentwicklung innerhalb der Sportfördergruppen der Bundeswehr bzw. der Polizei weiter fortsetzen und dort gleichzeitig die ihnen gebotenen Möglichkeiten einer fachlichen Ausbildung wahrnehmen, orientieren sich die drei anderen Sportschulabsolventen Lara Noelle Reiner, Roar Benecke und Jonas Schmitt künftig auf ein Studium bzw. ihre beruflichen Entwicklung.
Aufgrund der besonderen Schutzvorkehrungen wurden die Abiturzeugnisse diesmal nicht von der Schuldirektorin direkt übergeben, sondern die Absolventen entnahmen selbst ihre Zertifikate von der Auslage. Dennoch ließen es sich weder der Oberbürgermeister noch die Schulleitung nehmen, persönlich jedem Einzelnen zu gratulieren.
Zu den abschließend für besondere Leistungen Ausgezeichneten gehörten auch mehrere Nachwuchskanuten. So die mit einem Eintrag in das Ehrenbuch geehrte Lara Noelle Reiner, die mit der Gesamtnote 1,0 zu den fünf besten Abiturientinnen mit gleichem Lernergebnis des Jahrgangs 2020 zählte sowie die für ihre sportlichen Erfolge belobigten Elias Kurth, Stine Noack, Jonas Schmitt und Roar Benecke. Aufgrund ihrer Traumnote hofft Lara Noelle, einen Medizinstudienplatz zu erhalten und vielleicht auch einmal den Flug in den Kosmos verwirklichen zu können. Das sei ihr von Herzen gegönnt.
Potsdam, 12.06.2020 I Günter Welke