Erste Potsdamer Kanu-Weltmeisterin Helga Ulze (Mühlberg) hat 80. Geburtstagsjubiläum

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©Manfred Schubert I LKV Präsidentin Dajana Pefestorff und die Jubilarin Helga Mühlberg

Am 27.01. begeht Helga Mühlberg – eines der nach  Lebensjahren ältesten Mitglieder des Kanu – Clubs Potsdam im OSC – das  80. Geburtstagsjubiläum.
Wenngleich die in Bernburg geborene Helga Ulze, die nach der Hochzeit 1969 den Familiennamen ihres damaligen Kanu-Trainer Horst Mühlberg annahm, aufgrund ihrer gegenwärtig weniger als 150 cm Körpergröße wahrlich kein Gardemaß aufzuweisen vermag, hat sie in den vergangenen acht Lebensjahrzehnten stets Durchsetzungsvermögen, gepaart mit absolutem Leistungswillen, bewiesen und damit sowohl als Sportlerin als auch Trainerin vieles erreicht.
Ihre sportliche Ausbildung begann Helga Ulze bereits im Kindesalter  in Bernburg mit dem Turnen.  Dann wechselte sie jedoch 1954 zum Kanusport bei der BSG Empor Bernburg. Auf Anhieb fand sie am Kanufahren Gefallen und blieb dem Kanu-Rennsport  bis zum heutigen Tag eng verbunden: Zunächst als aktive Sportlerin (u. a. von 1961 bis 1969 beim SC Potsdam), danach als Lehrerin und Trainerin in Rostock und ab 1986 beim Kanu-Club Potsdam im OSC als Nachwuchstrainerin sowie als Lehrerin an der  Potsdamer Kinder-und Jugendsportschule und späteren Sportschule Friedrich Ludwig Jahn.

Ihre erste Meisterschaftsmedaille als aktive Sportlerin gewann Helga Ulze bei den DDR-Meisterschaften 1956 im Kajakvierer der weiblichen Jugend.
In bleibender Erinnerung hat sie auch die erste Weltmeisterschaftsmedaille von 1963 im jugoslawischen Jajce mit Bronze im K4 über 500 m. Einen besonderen Stellenwert nimmt jedoch der Titelgewinn bei den Weltmeisterschaften 1966 in Berlin-Grünau ein, den sie gemeinsam mit Vereinsgefährtin Anita Kobuß im K2 über 500 m errang. Denn das war zugleich der erste WM-Titel für eine Potsdamer Kanu-Rennsportlerin überhaupt.

Zusammen mit ihren Trainingspartnerinnen Anita Kobuss, Petra Grabowski und Karin Haftenberger war Helga Ulze (Mühlberg) auch in den folgenden Jahren bis zur Auflösung des SC Potsdam im Jahre 1969 sowohl national als auch international weiter erfolgreich  auf Meisterschafts-Medaillenjagd.

Vor ihrer Verabschiedung in den Ruhestand  war die erste Potsdamer Kann-Weltmeisterin  noch bis 1999 im Lehramt tätig. Darüber hinaus betreute sie weitere sechs Jahre in ehrenamtlicher Funktion den Kanunachwuchs des KC Potsdam. Im Ergebnis ihrer Trainingstätigkeit führte sie u.a. die Kajakfahrer Torsten Eckbrett und Lieven Spur zu Junioren-Weltmeistertiteln.
Auch nach Beendigung ihrer Trainertätigkeit blieb Helga Mühlberg dem Kanu-Rennsport erhalten. Denn wie zuvor engagiert sie sich  in ehrenamtlicher Funktion bei der Sicherstellung von Regatten, die in Verantwortlichkeit des Landes-Kanu-Verbandes Brandenburg auf dem Beetzsee und in Werder veranstaltet werden. Das dortige Regattagelände ist für sie so etwas wie ein liebgewonnenes zweites Zuhause. Darüber hinaus legt die noch rüstige Pensionärin großen Wert auf persönliche Fitness. Dazu   absolviert sie zweimal wöchentlich zu früher Morgenstunde im Kraftraum des Sportparks Luftschiffhafen ein straffes individuelles Trainingsprogramm.

© Helga Mühlberg privat | 1966 in Berlin-Grünau: vorn Helga Mühlberg


Potsdam, 27.01.2020 | Günter Welke