Etwa 1000 Veranstaltungsteilnehmer
Wie in jedem Jahr waren auch am Vormittag des 09.11. wieder zahlreiche Schüler und deren Erziehungsberechtigte zum „Tag der offenen Tür“ der Potsdamer Sportschule erschienen, um sich persönlich von den Lern- und Trainingsbedingungen zur Förderung junger Sporttalente innerhalb des Sportparks Luftschiffhafen zu überzeugen. Die mehr als 2000 Sitzplätze umfassende MBS-Arena war zur guten Hälfte mit Interessenten gefüllt. Auch daran war erkennbar, dass die Lernmöglichkeiten an der Friedrich Ludwig Jahn Sportschule, als einer der erfolgs- und traditionsreichsten Bildungseinrichtungen ihrer Art, stark gefragt sind.
Oberbürgermeister Mike Schubert und Kugelstoßolympiasieger Udo Beier ebenfalls dabei
Zum diesjährigen „Tag der offenen Tür“ begrüßte die Direktorin Dr. Iris Gerloff zwei Gäste besonders freudig. Zunächst war es Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert, der seine 12-jährige Tochter begleitete, die sich als Leichtathletiktalent ebenfalls um einen Platz an der hiesigen Sportschule bemüht. Danach stand der 64-jährige Udo Beier als ehemaliger Potsdamer Sportschüler und Kugelstoß-Olympiasieger 1976 im Rampenlicht. Der erfolgreiche Leichtathlet aus dem Luftschiffhafen erinnerte daran, dass es für ihn stets wichtig war, eine Übereinstimmung von schulischen und sportlichen Leistungen zu gewähren. „Die Jahre an der Potsdamer Sportschule habe ich in guter Erinnerung. Sie haben mir viel bedeutet. Rückblickend war es ‚meine Schule‘ und wird es auch bleiben“, betonte er abschließend. Mit einem Einblick in seine Gedankenwelt zu den Ereignissen vom 09.11.1989 machte Udo Beier deutlich, dass er über das Weiterbestehen ‚seiner Sportschule‘ in ihrer Neuorientierung besonders erfreut ist.
Derzeit existieren deutschlandweit 43 Elitesportschulen, davon 22 in den westlichen und 18 in den östlichen Bundesländern sowie drei in Berlin. Gemessen an der Anzahl der internationalen Erfolge durch Sportschüler der jeweiligen Einrichtung nimmt Potsdam einen Spitzenplatz ein. Immerhin wurden von den einstigen Potsdamer Sportschülern allein bei Olympischen Sommerspielen 75 Siege und weitere 142 Medaillen errungen. Das vom DOSB für einen vierjährigen Zeitraum zuerkannte Prädikat „Eliteschule des Sports“ wurde der Potsdamer Sportschule bereits zweimal verliehen.
Kanu-Juniorenweltmeister Elias Kurth als Elitesportschüler 2019 geehrt
Nach Vorstellung der zwölf an der hiesigen Sportschule präsenten Sportarten stand ein weiterer Veranstaltungshöhepunkt auf dem Programm: Der 18-jährige Sportschüler und Kanu-Rennsportler Elias Kurth vom Kanu-Club Potsdam im OSC wurde für seine besonderen schulischen und sportlichen Leistungen durch den DOSB im Verbund mit der Sparkassenfinanzgruppe als „Elitesportschüler 2019“ ausgezeichnet.
Auf die Frage seiner Schulleiterin, was er seinen Mitschülern empfehlen würde, um ähnlich erfolgreich zu sein wie er, lautete seine Antwort: „Immer gut vorbereiten auf das unmittelbar Bevorstehende und nichts dem Zufall überlassen.“ Auf das gemeinsame Trainieren mit den Weltklasseathleten seines Vereins im kommenden Jahr freut er sich bereits in der Hoffnung, auch den künftig noch höheren Anforderungen gerecht werden zu können.
Vom Talent zur Weltspitze ist kein leichter Weg
Bevor die Veranstaltungsteilnehmer getrennt nach Sportarten spezifische Unterweisungen erhielten, wurden ihnen die Schul- und Internatsleitung sowie die Verantwortlichen des Olympiastützpunktes und des Sportparks Luftschiffhafen vorgestellt. Zudem erläuterte Schulleiterin Gerloff in kurzen Zügen den Inhalt und Werdegang des Lernprozesses an der Potsdamer Elitesportschule sowie das Aufnahme- und Bewerbungsverfahren. Sie wies auch darauf hin: „Der Weg bis in die Weltspitze ist ein ganz langer und erfordert viel Engagement, Disziplin und Willenskraft. Der Unterstützung durch die Schule und die Trainingsgruppen kann jeder gewiss sein.“
Das Präsidium des Landes-Kanu-Verband Brandenburg war bei der abschließenden Informationsveranstaltung zur Beantwortung von Fragen der Kanusportinteressierten in einem Versammlungsraum auf dem Gelände des Kongresshotels ebenso zugegen, wie Landes- und Stützpunkttrainer. Über dreißig Kanusport betreibende Mädchen und Jungen der sechsten und siebenten Klasse aus zwölf Brandenburger Vereinen waren am „Tag der offenen Tür“ zugegen. Aufgrund der Anzahl von je vier bis sechs anwesenden jungen Vereinsmitgliedern wurde ein besonders hohes Interesse am künftigen Besuch der Sportschule besonders aus den Standorten Potsdam, Brandenburg an der Havel, Schwedt und Spremberg sichtbar. Wobei die Gesamtzahl der sich möglicherweise bewerbenden Nachwuchspaddler die real zur Verfügung stehenden Lernplätze erheblich überschreitet. Nach einigen Eignungsüberprüfungen wird eine Einschulungskommission darüber befinden, wer von den Bewerbern für die Aufnahme in die Sportschule zugelassen wird. Ende Januar 2020 erfolgt dann der Bescheid an die Eltern.
Potsdam, 09.11.2019 l Günter Welke