Mit Jürgen Poitzsch beging am 22.10.2021 ein Kanusportler der „alten Schule“ seinen 85. Geburtstag. Vorgenanntes Attribut bezieht sich keineswegs auf das erreichte Lebensalter, sondern vor allem auf seine geschätzten Eigenschaften.
Bereits aufgrund seiner souveränen Leitung der Sektion Kanu von 1961 bis 1967 beim damaligen SC Potsdam erwarb er sich das uneingeschränkte Vertrauen der dort ansässigen Trainer und Sportler/-innen. In jener Zeit war Jürgen Poitzsch persönlich noch im Kanu-Rennsport aktiv. Daran erinnert sich selbst heute Helga Mühlberg (geborene Ulze) gern, die zusammen mit Anita Kobuß 1966 als erste Potsdamerin einen Weltmeistertitel im Kanu-Rennsport errang. Sein korrektes Auftreten und ein ausgeprägter Gerechtigkeitssinn, aber auch der persönliche Ehrgeiz bei der Erfüllung übernommener Aufgaben, verhalfen Jürgen Poitzsch ebenso in seiner jahrelangen Zeit als Vizepräsident Kanu-Wandersport des LKV Brandenburg zu allseitig hoher Anerkennung. Das jährliche gemeinsame Anpaddeln aller Potsdamer Kanusportler in der Neustädter Havelbucht war gleichfalls von seiner Handschrift geprägt, wie die Potsdamer Schlösserfahrt und andere Events des Kanu-Wandersports.
Andererseits war Sportfreund Poitzsch in jeder freien Stunde auf dem Wasser anzutreffen. Von seinem Heimatverein Wassersportfreunde Pirschheide e. V. aus, startete er zu seinen Kanu-Wandersport-Touren, oftmals auch in Begleitung der ebenso wassersportbegeisterten Ehefrau. Ziel waren neben zahlreichen Gewässern in Brandenburg auch deutschlandweite und grenzüberschreitende Flussfahrten bis hin zur alleinigen Umrundung der Insel Rügen und einer abenteuerlichen Solo-Paddeltour auf dem Yukon in Nordamerika.
Bereits in jungen Jahren hatte er mit dem Kanufahren begonnen und erst als ihn vor drei Jahren gesundheitliche Umstände dazu zwangen, den geliebten Kanusport aufzugeben, hat er die Paddel endgültig beiseitegelegt. Mit dem Herzen ist er jedoch noch allzeit dabei. Immerhin hat es Jürgen Poitzsch als Kanu-Wandersportler bis dato geschafft, in seinem Boot so viel Kilometer paddelnd zu bewältigen, die eine nahezu zweieinhalbfache Erdumrundung bedeuten würden. Die unzähligen Erinnerungen und Erlebnisse der vergangenen Jahrzehnte, aber auch aufrechterhaltene Kontakte zu den Kanu-Weggefährten, helfen über manch alltägliches Ungemach hinweg.
An dieser Stelle wird dem Geburtstagsjubilar alles erdenklich Gute, vor allem jedoch bestes gesundheitliches und allgemeines Wohlbefinden, gewünscht.
Potsdam, 02.11.2021 I Günter Welke