Kanu-Sportschüler pflegen Freundschaften über Ländergrenzen hinweg

Kanu-Jugend: Umfrage „Was macht gelungene Jugendarbeit im Kanusport für Dich aus?“
21. August 2017
Potsdamer Kanu-Rennsportler auf Medaillenjagd von Racice nach München
28. August 2017

© LKV 2017 | LKV-Logo

Deutsch-französischer Jugendaustausch seit mehr als einem Vierteljahrhundert

Auch in diesem Jahr wird der traditionelle Jugendaustausch zwischen Potsdamer Kanu-Sportschülern und jugendlichen Kanusportlern des französischen Vereins Boulogne  Canoe Kayak (KCK) mit Leben erfüllt. Die ersten Begegnungen der wechselseitigen jährlichen meist zehntägigen Besuche – jeweils im Frühjahr in Boulogne-sur-Mer und während des Sommers im Potsdamer Luftschiffhafen – fanden bereits 1991 statt.

Initiiert wurden diese freundschaftlichen Treffen durch das inzwischen kurz vor Vollendung seines 88. Lebensjahres verstorbene Potsdamer Kanu-Urgestein „Mike“ (Horst) Mühlberg.

Gegenseitiges Kennenlernen und Gedankenaustausch stehen im Mittelpunkt

Alle Begegnungen  dienten  vor allem dem gegenseitigen Bekanntmachen mit den kulturellen und gesellschaftlichen Errungenschaften der beiden Länder, aber auch der Vervollkommnung der französischen Sprachfertigkeiten der Sportschüler. Darüber hinaus wurden ebenfalls Erfahrungen ausgetauscht, die der beiderseitigen Weiterentwicklung auf sportlichem Gebiet nützlich sind. In den vergangenen Jahren haben sich u. a. enge freundschaftliche Beziehungen zwischen den Canadierfahrern Sebastian Brendel (Potsdam) und Mathieu Goubel (Boulogne-sur-Mer) entwickelt. Bei einigen internationalen Meisterschaften und auch  beim Potsdamer Kanalsprint wetteiferten  beide in Finalrennen um den Sieg und Medaillen. Dabei lernten sie sich achten und schätzen. Aber auch der französische Kajakfahrer und Silbermedaillengewinner von Rio de Janeiro Maxime Beaumont aus Boulogne-sur-Mer, der übrigens ebenfalls bei den bevorstehenden Weltmeisterschaften in Racice startet,  ist den Potsdamer Kanusportlern bestens bekannt.

Lehrer-Trainer und Trainer des Stützpunktes Potsdam begleiten das Projekt

Von Beginn an begleiteten mehrere Potsdamer Lehrer-Trainer ihre Schützlinge zu den Treffen in der französischen Küstenstadt am Atlantik. Seit 2011 ist der Trainer Lutz Altepost vom Stützpunkt Potsdam mit der Organisation der Treffen betraut. Zum diesjährigen Gegenbesuch war am 20.08. eine Gruppe von 12 jungen französischen Kanusportlern ab zwölf Jahren, darunter drei weibliche Kajakfahrerinnen, in Potsdam angereist. Deren 33-jähriger Betreuer und Trainer Latour Quentin gehörte einst selbst  zu Jugendlichen, die von den gegenseitigen Treffen profitierten. Gern erinnert er sich an die Erlebnisse mit Mike Mühlberg.

Kultur, Geschichte, Sprachfertigkeiten und Trainingsgestaltung gehören zum Programm

Zum diesjährigen Besuchsprogramm der französischen Nachwuchssportler gehören neben der Besichtigung der Sehenswürdigkeiten unserer Landeshauptstadt ebenso eine Fahrt nach Berlin,       u. a.  auch zum Brandenburger Tor mit seiner bewegten Geschichte. Andererseits will man sich  an einem Nachmittag das Klettererlebnis im Spargelhof Klaistow mit tatkräftiger Unterstützung durch Antje Winkelmann nicht entgehen lassen. Natürlich wird die Aufenthaltsdauer im Sportpark Luftschiffhafen auch genutzt, um Erfahrungen in der Trainingsgestaltung auszutauschen.

Bereits seit 25 Jahren engagiert sich in vorbildlicher Weise Heike Winter bei diesen deutsch-französischen Jugendtreffen. Als Sprachlehrerin an der Potsdamer Sportschule tätig, hat sie sich sowohl bei den Aufenthalten in Boulogne-sur-Mer als auch hier im Luftschiffhafen als äußerst kompetente Vermittlerin zwischen den Jugendlichen beider Länder bewährt. „Wenn ich gebraucht werde, bin ich stets zur Stelle“, unterstreicht sie ihr ehrenamtliches Engagement. Und sie verschweigt auch nicht, dass der Jugendaustausch den von ihr unterrichteten Sportschülern durchaus bei der  Vervollkommnung der Sprachfertigkeiten nützlich ist.

Das erste diesjährige Zusammensein der jungen französischen und deutschen Sportler in Potsdam fand am 22.08. im Rahmen eines gemeinsamen Grillabends vor und in der Kanuscheune statt. Einige der Teilnehmer kannten sich schon von vorangegangenen Begegnungen und andere waren das erste Mal dabei. Kontaktschwierigkeiten waren nicht vorhanden und man freute sich schon auf die Erlebnisse der kommenden Tage.


Potsdam, 26.08.2017 | Günter Welke


© Günter Welke 2017 | gemeinsamer Grillabend in der Kanu-Scheune

© Günter Welke 2017 | gemeinsamer Grillabend vo der Kanu-Scheune