Kanu-Rennsport: Berichte aus dem Wintertrainingslager Klingenthal 03.-12.01.2018

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© Petra Welke 2018 | Gruppenfotos aus Klingenthal

 

Mit dem traditionellen zehntägigen Trainingslager im sächsischen Vogtland begann nach den Weihnachtsfeiertagen für einen Großteil der Nachwuchssportler vom Landesstützpunkt des Kanu-Clubs Potsdam im OSC die unmittelbare Vorbereitung auf die Saison 2018. Vom 03. bis 12. Januar nutzten 44 Aktive die Schneepisten rund um den Aschberg, um vor allem ihre Athletik- und Ausdauerleistungen zu stärken. Betreut wurden die jungen Rennkanuten von den Lehrer-Trainern Petra Welke, Stefan Danz, Steffen Miegel und Nachwuchstrainerin Katrin Wagner-Augustin. Bis auf die Sportschüler der 7. Klasse hatten die anderen Teilnehmer des Wintertrainingslagers  die Jugendherberge am Aschberg in Klingenthal  und die Trainingsmöglichkeiten in den Jahren zuvor bereits kennengelernt.

Wie stets war die Herberge voll ausgebucht. Diesmal waren zahlreiche Schulklassen und eine Sportgruppe mit jungen Ruderern anzutreffen.

Obwohl in diesem Jahr die Schneebedingungen nicht unbedingt ideal waren, erwiesen sich unsere Nachwuchskanuten als sehr trainingsfleißig und zudem recht sicher mit den ungewohnten Sportgeräten an den Füßen.

An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an das Unternehmen „Reisebus Nickol“, das die Potsdamer Teilnehmer am Trainingslager mit ihrem umfangreichen Gepäck und der sperrigen Skiausrüstung vieler Sportler und Trainer gewohnt sicher und pünktlich zu den Zielorten brachte.

Einige der jungen Potsdamer Athleten wurden gebeten, ihre Eindrücke und Erlebnisse während des Trainingslagers in einem kurzen Bericht festzuhalten. Greta Siwulla, Isabelle Zanin, Mara Feilbach, Florian Köppen, Fabien Schatz, Nicolas Eckert, Luis Schmitt, Hannes Müller, Ben Hanisch und Leon Reckzeh gestatteten einen Einblick in ihre Gedankenwelt während der Aufenthaltstage in Klingenthal. Wenngleich nicht alle dieser kleinen Geschichten aufgrund des Umfangs hier zu finden sind, können einige Schilderungen hier nachgelesen werden. Ausnahmslos waren sich alle einig, dass sie trotz aller Anstrengungen Freude an dem gemeinsamen Projekt hatten und die Verpflegung ein besonderes Lob verdiente. Viel Mühe machte sich Isabelle Zanin, denn sie verfasste  ihren Bericht in Form von Reimen.

Fabien Schatz (03.01.2018)

„Nachdem der Wecker uns kurz vor fünf Uhr aus den Betten gerissen hatte, brachen wir alle gemeinsam um sechs Uhr nach Klingenthal auf. Mit einem großen Reisebus fuhren wir etwa viereinhalb Stunden. Für 30 Minuten pausierten wir auf einem Rastplatz. An unserem Zielort angekommen, begann das große Schleppen. Unser komplettes Gepäck musste einen glatten und hohen Hügel hinaufgetragen werden. Der Fußmarsch war äußerst beschwerlich und so blieben auch kleinere Stürze, allerdings ohne Folgen, auch nicht aus.  Nachdem wir alle den Hügel erklommen hatten, konnten die Zimmer bezogen werden. Das  Mittagessen in Form eines sehr delikaten Frikassees  mit Reis, diente unserer Stärkung für die Langlaufeinheit am Nachmittag. Um 14.00 Uhr konnten sich diejenigen, die keine eigene Skiausrüstung mitgebracht hatten, dieselbe vor Ort ausleihen. Alles war in höchster Qualität vorhanden und passte wie angegossen. Nachdem alle mit der erforderlichen Ausrüstung versehen waren, ging es auf die zwölf Kilometer lange Loipe. Nach Absolvierung dieser ersten Trainingseinheit zogen wir uns in der Herberge um und fuhren mit unserer Trainerin Frau Wagner-Augustin zur Erledigung persönlicher Einkäufe in das Stadtzentrum. Die Abendmahlzeit gegen 18.00 Uhr war derart lecker zubereitet, dass es schwer fiel, mit dem Essen wieder aufzuhören. Aber schließlich mussten ja auch noch die „Grauen Zellen“ in Form der Hausaufgaben trainiert werden, Somit büffelten alle Sportler ab 19.00 Uhr noch eine Stunde  im Gemeinschaftsraum. Danach machten wir älteren Sportler noch 60 Minuten ‚Stabitraining‘, bevor wir unseren wohl verdienten Schlaf begannen.“

Nicolas Eckert (05.01.2018)

„Heute riss uns der Wecker um 07.00 Uhr aus einem sehr tiefen und erholsamen Schlaf, den wir in den federweichen Betten genossen hatten. Eine halbe Stunde später erwartete uns im Speisesaal ein unglaublich leckeres und kraftspendendes Frühstück. Somit auf das anschließende Training gut vorbereitet, zogen wir uns anschließend unsere bequemen Skisachen an und schnallten die Premium-Skier unter die Füße. Nun konnte unsere dreistündige Laufeinheit beginnen. Da es sehr warm war und eine hohe Luftfeuchtigkeit herrschte, waren die äußeren Bedingungen nicht besonders gut. Dennoch reichte der vorhandene Schnee aus, um unsere Trainingseinheit einigermaßen gut durchzuführen. Auf dem Rückweg fuhren alle so schnell sie konnten, denn das in der Herberge wartende einmalige Mittagessen trieb uns besonders an. Nachdem wir uns am Schnitzel mit Kartoffeln und Mischgemüse satt gegessen hatten, sammelten wir auf unseren „Himmelbetten“ Kraft für die zweite Einheit am Nachmittag. Geschlafen hat jedoch kaum jemand in der Mittagspause, denn die meisten freuten sich schon darauf, die Skier wieder unterschnallen zu können. Die Wetterbedingungen hatten sich jedoch weiter verschlechtert und der Schnee schmolz uns regelrecht unter den Skiern weg. Nach fast zwei Stunden Skilauf kamen wir in der Dämmerung in der Herberge an, machten uns frisch und erfreuten uns anschließend an der wiederum sehr leckeren Abendmahlzeit. Da wir die Schule keineswegs vernachlässigen dürfen, mussten wir uns in der abendlichen Hausaufgabenstunde nochmals zu 100 % konzentrieren.

Am heutigen Tag waren wir alle sehr geschafft und müde, daher wurde auch pünktlich um 21.30 Uhr die Nachtruhe begonnen. Allerdings nicht ohne Vorfreude auf den bevorstehenden Wettkampf.

Greta Siwula (06.01.2018)

„Am Vortag wurden wir darüber informiert, dass am Samstag der erste Skiwettkampf ausgetragen wird. Nach einem schmackhaften und ausgewogenen Frühstück fuhren wir deshalb am 06.01. mit Vorfreude und hoch motiviert zum Start. Um 09.00 Uhr begaben sich die Ersten in die Spur. Die Rundstrecke hatte eine Länge von vier Kilometern. Vier Runden hatten die Teilnehmer der Altersklasse Jugend männlich zurückzulegen. Alle anderen Sportler brauchten nur 12 Kilometer zu laufen. Wer wollte, durfte auch mehr Runden in Angriff nehmen. Während am Start-Zielbereich unsere Trainer Herr Danz und Miegel das Geschehen in der Hand hatten, kontrollierten die Trainerinnen Frau Welke und Wagner-Augustin an der Zweikilometer-Wendemarke den ordnungsgemäßen Wettkampfverlauf. Etwa siebzig Minuten brauchten die meisten Teilnehmer, um das Ziel zu erreichen. Für die Strapazen des Wettkampfes entschädigte uns das leckere Mittagessen in der Herberge, bestehend aus Backfisch, Kartoffelpüree, Rotkohl und Salat. Am Nachmittag hatten wir frei, weil die Trainer eine Pause brauchten. Die Nachmittagszeit füllten wir mit Spielen, Schlaf und dem Bau eines Schneemannes.

Obwohl der Wettkampf aufgrund des vorangegangenen harten Trainings sehr anstrengend war, kämpften sich alle – wenn auch mit Muskelkater in Armen und Beinen – tapfer durch den Tag. Es gab keinen, der die Wettkampfstrecke nicht schaffte. Ein Zeichen dafür, dass wir unsere Konditionswerte bereits verbessert haben.

Die Trainingseinheit nach dem Abendessen für die Gruppen von Frau Welke und Wagner-Augustin sowie Herrn Miegel ließ fast alle an diesem Tag erschöpft einschlafen. Zuvor riefen wir uns die vergangenen Trainingstage in Erinnerung und dachten darüber nach, wie lange wir noch auf eine ausreichende Schneedecke  für das Skifahren hoffen können.“

Mara Feilbach (07.01.2018)

„Heute haben wir den fünften Tag des Trainingslagers und damit die Hälfte unseres Aufenthaltes in Klingenthal hinter uns gebracht.

Nachdem wir wie immer um sieben Uhr aufgestanden waren, ließen wir uns das Frühstück schmecken. Täglich konnten wir zwischen verschiedenen Brötchenarten, Müsli sowie Wurst- und Käsesorten wählen. Zum Trinken standen Tee, Säfte und Wasser zur Verfügung. Um 08.40 Uhr schnallten wir unsere Skier an und fuhren los. Diesmal fuhr die Trainingsgruppe von Herrn Danz allerdings eine andere Strecke, als an den Tagen zuvor. Nachdem wir zuerst den ‚Großen Rammelsberg‘ mühsam hochgefahren sind, ging es auf der Kammloipe bergab. Hier konnte man sich kurz entspannen. Der Kammloipe folgend erreichten wir schließlich Weitersglashütte und machten hier eine kurze Pause. Dann fuhren wir weiter zur Carlsfelder Talsperre und schnallten dort unsere Skier ab, um über die Brücke auf die andere Seite der Talsperre zu gelangen. Schade, dass ich keinen Fotoapparat oder ein Handy mit hatte, denn die Aussicht von der Brücke war sehr schön. Auf der anderen Seite der Talsperre angekommen, fuhren wir weiter zum ‚Bombardino‘, einem Getränke-Iglu bei Carlsfeld. Auf dem Weg dorthin passierten einige lustige Dinge. So fielen fast alle von uns an der gleichen Stelle hin oder fuhren aufeinander auf. Am ‚Bombardino‘ angekomme, machten wir wieder eine kurze Pause und konnten dabei beobachten, dass bei einer Abfahrt-Skischule viele kleine Kinder übten und besser das Skifahren beherrschten als wir. Endlich nach unserer 24 Kilometer langen Tour in der Herberge erschöpft und dennoch zufrieden angekommen, ließen wir uns das aus Knödeln, Sauerkraut und Gulasch bestehende Mittagessen schmecken. Die Mittagspause wurde zum Ausruhen ausgiebig genutzt. Während die anderen Gruppen am Nachmittag noch ein kurzes Training absolvierten, fuhr unsere Trainingsgruppe etwas später raus, um einige Fotos zu machen. Als wir auf dem Rückweg den vereisten Abhang des Rammelsberges runter fuhren, gab es viel Spaß. Keiner blieb vom Hinfallen verschont, aber alle nahmen es gelassen. Herr Danz wertete noch vor dem Abendbrot mit uns die gemachten Fotos aus. Nachdem wir die Leckereien des Abendessenangebots genossen hatten, entspannten wir uns auf dem Zimmer noch etwas beim Kartenspielen.“

Isabelle Zanin (10.01.2018)

„Der Wecker hat uns um sieben Uhr wach gemacht

und schon war es vorbei mit der Ruhe in der Nacht.

Denn ein neuer Tag in Klingenthal stand bevor.

Doch als erstes sangen wir beim Frühstück alle im Chor.

Zu hohen Gesangsleistungen haben wir uns aufgeschwungen,

denn für das Geburtstagskind Frau Welke haben wir ein Lied gesungen.

Dann haben wir uns an dem hervorragenden Frühstück weiter gestärkt,

während Frau Welke uns den anstehenden Wettkampf erklärt.

Diesmal waren Teamstärke und -fähigkeit gefragt,

denn heute haben wir nicht alleine gejagt.

Einer für drei und drei für einen,

geschont hat es heute keinen.

Die Skistaffeln waren stärker denn je,

wenn er auch immer weniger wurde, der Schnee.

Und ohne viel zu klagen

sind wir die fünf Runden so gut wir konnten, gefahren.

Heute gab es nur Gewinner

und um elf Uhr ging es zurück wie immer.

Daheim freute sich jeder aufs Essen,

von diesem Schmaus sind wir bereits besessen.

Dann kamen wir alle in der Mittagspause ein bisschen runter

und als diese endete, waren wir wieder munter.

Also ging der Tag weiter, denn gefaulenzt wird hier nie,

die einen pumpten und die anderen fuhren nochmals Ski

Beim Abendessen konnte sich niemand beklagen,

denn das war die Mahlzeit, wo wir alle unser Gehirn gestärkt haben.

Und weil die Lehrer uns so vermissen,

Haben sie uns Aufgaben mit geschmissen.

Doch für uns ist das alles kein Problem,

denn wir haben viel Schwierigeres zu überstehen.

Und so langsam endet der 10.01.2018 und wir können uns nicht beklagen

Und freuen uns auf mehr von diesen Tagen.“

Petra Welke

Der letzte Tag des Winterlagers wurde nach einem zünftigen Frühstück mit einer Stunde Aerobic abgeschlossen. Danach wurden von den Sportlern die Zimmer gereinigt. Die Trainer überprüften den Zustand der Unterkünfte und danach endeten mit dem Genuss einer heißen Kartoffelsuppe in unserer Herberge auf dem Aschberg die Reisevorbereitungen für die Rückfahrt nach Potsdam.


Potsdam, 16.01.2018 | Günter Welke


© Petra Welke 2018 | Skulptur des Potsdamer Brandenburger Tores